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Konzerte   
5.Jan.201320 UhrBurglengenfeld   VAZ Pfarrheim
Rader, ein Berliner mit bayrischem Migrationshintergrund   
Die einen kommen vom Land in die Stadt und erleiden einen schlimmen Kulturschock. Die anderen erleben in der Metropole die große Freiheit und ziehen nie mehr in ihr Dorf zurück. Rader zählt zur zweiten Gruppe. Der Mann steht auf Berlin und fühlt sich als Berliner. Nach mehr als drei Jahrzehnten an der Spree weiß er, wie die Hauptstädter ticken. Doch eine Kleinigkeit fällt auf, Rader spricht Bayrisch. In all den Berliner Jahren hat der geborene Oberpfälzer sich nicht von seiner Mundart trennen mögen. „Für mich ist das die Freiheit der großen Stadt, da kann ich machen, was ich will”, erklärt er sein Selbstverständnis. „Die Bayern haben einen großen Vorteil, ihre Sprache mögen alle. Die Leute auf der Straße freuen sich, wenn sie Bayrisch hören.”
Vorlieben   
Seine musikalischen Vorlieben stammen dagegen aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum. Zu Raders Einflüssen zählen Stevie Ray Vaughan, B.B., Freddie und Albert King, Rory Gallagher und Peter Green. Blues und RīnīB sind seine Leidenschaft, der er mit seiner geliebten, roten Stratocaster frönt. Der Gefährtin vermag er ein erstaunliches Repertoire an Tönen zu entlocken, seine ständige Begleiterin jubelt und juchzt, stöhnt und klagt, weint und wütet, plaudert und scherzt, rockt und rollt. Das letzte Wort hat natürlich Rader, denn zu den Klängen seiner verehrten Gitarre singt er höchst kraftvoll – auf Bayrisch versteht sich.
Die CD   
Die zehn Lieder seines nagelneuen Albums „Knutsch me” behandeln das Hoch und Runter der menschlichen Existenz, dazu zählen Liebeskummer, Selbstzweifel, Lebensfreude, Sozialkritik und ein gutes Pfund Humor. „Narrisch” etwa behandelt einen handfesten Beziehungskrach; in „Sogs mia” sehnt sich ein frustiertes Dickerchen nach Streicheleinheiten („gib mir doch a Zeichen, das dīn mogst mein Bauch, den weichen”); „Des bin i” ist eine Taugenichts-Ballade („I ho koa Geld / Wos kost die Welt?”); „Des Haus is am Kocha” kommt als stürmischer Party-Kracher daher, während der „Naabtaler Blues” sich als Sie-hat-mich-verlassen-Blautöner entpuppt. Kurz und gut, „Knutsch Me” zeigt das wahre Leben in seiner prallsten Form. knutschme
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Die Band   
bandDer fingerfertige Liedschmied war schon vor seinem Umzug von Bayern nach Berlin als Musiker aktiv. Nach der Ankuft in der Großstadt 1977 spielte er in zahlreichen Kapellen, darunter in den Bands von Ulla Meinecke und Maren Kroymann. 1997 gründete er die Groove Tubes, deren Mitstreiter ihm auch für das aktuelle Solo-Album den Rücken stärken. Basser Mike Parker absolvierte ein Musikstudium am renommierten B.I.T. Musicans Institute LA, bevor er beispielsweise bei Kevin Coyne, Eb Davis & the Radio Kings, den Lassie Singers und in der Rocky Horror Show die tiefen Töne abfeuerte. Anton Nissl versorgte u.a. Westernhagen, Rio Reiser, Ulla Meinecke und die Neonbabies mit seinem ungemein flüssigen Schlagzeugspiel.
Zu dritt entwickelten die Drei einen runden, rollenden und mitreißenden Stil. Sie spielen bayrischen Blues aus Berlin, der Dinge ausdrücken kann, die dem Hochdeutschen verwehrt bleiben. Selbst, wenn man den Dialekt nicht auf Anhieb versteht, erklärt einem die Musik, was Sache ist. Fazit: Rader sollte man auf dem Radar haben.